Liebe Leser, wir sind in Italien und erst noch auf einer Insel, da dauert es manchmal ein bisschen länger mit den aktuellsten Fotos und Texten. Die Internetverbindung ist eben etwas seltsam, untrbricht sehr oft und ist unberechenbar. :-)
Wie wir bereits mit dem Wetterbricht vorgewarnt wurden, wurden wir heute Morgen mit dunklen Wolken und Regen begrüsst.
Als der Morgen bereits verstrichen war, begab sich der Mann auf einen Ausflug zu Fuss, während die Frau und Biker Dänu die Nase in ihre Bücher steckten. Der Mann entdeckte so die alte Stadt von Orosei und berichtete den zwei Leseratten folgendes:
An der Piazza del Popolo beginnt ein interessanter und ausgeschilderter historischer Rundweg ("Itinerario storico"). Er führt an verschiedenen wichtigen historischen Gebäuden vorbei, die teilweise bereits restauriert sind. Unter anderem steht am nördlichen Ende des Platzes die Pfarrkirche San Giacomo aus dem 18. Jahrhundert, gleich daneben die Kapelle Santa Croce aus dem 17.Jahrhundert.
Auf dem zweiten grösseren Platz von Orosei - der Piazza Sant'Antonio - stehen noch die Gebäude eines ehemaligen Klosters aus dem 15. Jahrhundert. Erhalten sind neben der Klosterkirche noch der Brunnen und ein imposanter Wohnturm, der mitten auf dem Hof steht. Die ehemaligen Pilgerzellen am Rand des Hofes werden inzwischen als Wohnungen genutzt.
Nach der wohl verdienten „Siesta“ begaben sich der Mann und die Frau mit der 18 Jahre alten Maschine ins Landesinnere…wo die Sonne schien :-) Sie besuchten eine der grössten Grabstätte „S’Ena e Thomes“ die aus der Zeit 1800 v. Chr. (mittlere Bronzezeit) stammt.
Da wir über das schöne Wetter erfreut waren, entschieden wir noch zu der 5 Minuten entfernten „Nuraghe Sierra Orrios“ zu fahren.
Das Dorf setzt sich aus ca. 100 Bauten zusammen, davon 49 Hütten mit zusätzlichen Räumlichkeiten und Einfriedungen die den Tieren Schutz bot, 2 Megarontempel mit Einfriedungen und 2 Megalithgräbern. Die im Dorf gefundenen Materialien erlauben es, die Lebensphasen des Dorfes in einen Zeitraum von 2200 v. Chr. (jüngere Bronzezeit) bis 1200 v. Chr. (Ende der Bronzezeit) einzuordnen.
Wie fast immer war es 10.15 Uhr als wir das Hotel verliessen. Nach „Siniscola“ hielten wir das letzte Mal an einem der wunderschönen breiten Sandstrände an. Da entdeckten wir einen verlassenen „Baywatch Wachturm“…
Wir waren so gut mit der Reisezeit, dass wir in „Porto San Paolo“ von 12.30 Uhr bis 14.15 Uhr eine ausgedehnte Pause mit schönem Ausblick auf die „Isola Tavolara“ und „Isola Molara“ genossen.
Dann waren wir bereits um 15.00 Uhr, also drei Stunden bevor die Fähre den Hafen verliess, in Olbia. Bei herrlichem Sonnenschein und sehr warmen Temperaturen warteten wir auf das verladen. Mit italienischer Pünktlichkeit verliessen wir Sardinien.
Früher als geplant erreichten wir mit der Fähre den Hafen von „Genova“. Bereits um 09.15 Uhr fuhren wir mit unseren Motorrädern aus dem Schiff. An einem ruhigen Ort richteten wir uns für die lange Strecke auf der „Autostrada“ ein.
Über „Milano“ nach „Chiasso“ in die Schweiz. Lediglich mit einem Halt in Italien und einem in der Schweiz fuhren wir bis nach „Ascona“. Dort genossen wir beim sehr angenehmen Wetter, jedoch bedecktem Himmel, unser Apero und das Abendessen auf der „Piazza“.
Der Wetterbricht für das Tessin sagte Regen voraus…uns so war auch die Aussicht vom Hotelzimmer aus entsprechend.
Allerdings sollte es bis ca. 30 Kilometer vor dem Gotthard trocken bleiben, doch dann wurden wir von oben und auch von der Strasse befeuchtet. Als wir nur wenige Meter in den Gotthardtunnel fuhren – der Pass war noch geschlossen – liefen das Visier, die Spiegel und das ganze Motorrad an. Es war wie im Tropenparadies ohne Fernsicht. Nach den 17 Kilometer bei fast 35 Grad war dann dafür alles trocken :-) . Auf der Nordseite begrüsste uns die Sonne, einzelne Regentropfen und kräftige Windböen.
Nach einer Pause fuhren wir bei schönstem Wetter und sehr warmen Temperaturen bis zu der Autobahnraststätte Deitingen, wo Mann und Frau sich von Biker Dänu verabschiedeten.
Bereits um 13.10 Uhr waren Mann und Frau dann in Schliern b. Köniz angekommen, schleppten das Gepäck nach oben und genossen als erstes mit einem Bier die Aussicht auf den Ulmiz.
Während unseren Ferien in Sardinien hat jeder Biker 3'182 km mit dem Töff zurückgelegt und das Vorderrad hat sich dadurch über 1,6 Mio mal gedreht.
Insgesamt waren wir mit den Töffen 92 Stunden (inkl. Pausen und Besichtigungen) unterwegs. Unsere Bikes verbrauchten dabei zusammen 398 Liter Benzin.
Mit der Fähre waren wir 836 km auf dem Meer.
In diesen drei Wochen assen wir gemeinsam 18 Pizza's, 12 mal Pasta, 12 Fleischgerichte und dann noch 3 mal Fisch nach einheimischer Art. Als Vorspeise wurde Salat 10 mal serviert. Das "Schweizer Gen" wurde mit 10 Tafeln Schokolade in unseren jeweiligen Unterkünften gestillt :-)
Die zwei männlichen Biker jagten nur 3 mal Mücken die sie vom schlafen abhielten...Frau schlief friedlich weiter.
Mit dem "Agriturismo Saludi & Trigu" in Iglesias, Hotel Vecchia Marina in Arbatax, Hotel Baia Marina in Orosei und dem Appartement Residence Lungomare in Porto Torres landeten wir in unserer Auswahl einen Volltreffer.
Obwohl das Wetter meist sonnig und die Temperaturen zum "herumkurven" sehr angenehm war, war das Meer doch leider noch zu frühlingshaft kühl zum Baden.